Risikomanagement in PRINCE2: Warum das Risiko-Register der Schlüssel zum Projekterfolg ist
Im Projektmanagement nach PRINCE2 ist das systematische Risikomanagement ein zentraler Erfolgsfaktor. Das gilt insbesondere bei komplexen Softwareprojekten mit dynamischen Anforderungen und mehreren Stakeholdern. Ein Baustein, der dabei häufig unterschätzt oder stiefmütterlich behandelt wird, ist das Risiko-Register.
Das Risiko-Register ist mehr als nur eine formale Liste von Risiken: Es ist ein dynamisches Steuerungsinstrument, das kontinuierlich gepflegt, aktualisiert und aktiv genutzt werden muss. Nur so können Risiken frühzeitig identifiziert und mit passenden Gegenmaßnahmen adressiert werden.
Aus meiner Erfahrung liegt gerade bei der Pflege des Risiko-Registers häufig Nachlässigkeit vor. Dies führt dazu, dass Risiken zu spät erkannt oder gar übersehen werden, was Zeitverzögerungen, Kostensteigerungen oder Qualitätseinbußen zur Folge haben kann.
Ein besonders kritisches Risiko, das oft in der Risikoplanung zu kurz kommt, ist das Risiko menschliche Ressourcen auf allen Organisationsebenen. Konkret meine ich damit Situationen wie:
- Unklare Aufgabenstellungen und mangelnde Verankerung von Projektvision und -mission im Team: Wenn Rollen, Verantwortlichkeiten und der übergeordnete Projektzweck nicht klar kommuniziert oder verstanden werden, führt das zu Unsicherheit, ineffizientem Arbeiten und Konflikten.
- Personelle Engpässe und fehlende Qualifikationen: Beispielsweise kann der Ausfall eines Schlüsselentwicklers oder die fehlende Verfügbarkeit von spezialisierter Expertise den Projektfortschritt erheblich gefährden.
- Motivations- und Kommunikationsprobleme: Widerstände gegen technische Veränderungen oder mangelhafte Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und IT beeinflussen die Umsetzung negativ.
Ein praktische Beispiel: Die mangelhafte Kommunikation der Projektvision: Mehrere Teammitglieder arbeiteten an Features, deren Ziel oder Priorität nicht klar war, weil die Projektmission nicht ausreichend vermittelt wurde. Das führte zu Doppelarbeit und steigenden Kosten.
Daher: Pflegt das Risiko-Register aktiv, hinterfragt es regelmäßig und bezieht insbesondere personelle Risiken differenziert mit ein! Nur so wird es zum wirksamen Werkzeug für den nachhaltigen Erfolg eurer Projekte.
Wie handhabt ihr die Pflege des Risiko-Registers in euren Softwareprojekten? Wie sorgt ihr dafür, dass personelle Risiken rechtzeitig erkannt und gemanagt werden? Ich freue mich auf einen regen Austausch!


